Menu
Kategorien
Die Fans
Tschechien, Polen, Österreich – wo man neue Fankulturen kennenlernen kann
6. Februar 2023 News

Der Fußball lebt von seinen spannenden Stadien, inklusive der Fankultur. Mittlerweile schreiben Leute sogar schon Bücher über gewisse Fankulturen, wie etwa Marco Bertram über den FC Hansa Rostock. Beim Groundhopping in Fußball versucht man so viele Stadien wie möglich kennenzulernen, dort ein Spiel zu sehen und die Atmosphäre einzusaugen. Deswegen stellen wir vier Städte vor, in welchen man unterhaltsame Fußballtage haben kann. Diese Reisen sind nicht so weit, wie etwa Jörg Pocherts Trip nach Armenien, sondern sind entweder in Deutschland oder in einem angrenzenden Land.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von 1. FC Union Berlin (@1.fcunion)

Berlin

Berlin ist immer eine naheliegende Option. Hier gibt es mit der Hertha und der Union zwei Bundesligisten. Dabei galt für eine lange Zeit die Hertha als der bessere Verein, in den letzten Jahren hat sich das Blatt jedoch zugunsten der Eisernen gewendet. Das zeigt sich am besten bei den Wettquoten. Bei diesen hat Union Berlin noch eine Quote von 41,00 (Stand 30.01.2023) auf den Meistertitel, während es bei der Hertha keine Quoten mehr gibt. Beide Stadien haben ein besonderes Flair. Hertha Berlin spielt im Olympiastadion, welches extra für die Fußball-Weltmeisterschaft umgebaut wurde. Im Sommer 2024 wird hier das Europameisterschafts-Finale ausgetragen. Im Gegensatz dazu ist das Stadion An der Alten Försterei der Union ein reines Fußballstadion, welches den Anforderungen des DFB noch nicht ganz entspricht. Eine Besonderheit ist, dass 83 % des Fassungsvermögens Stehplätze sind. Auf so eine Quote kommt man sonst nirgendwo in einer höchsten Spielklasse in Europa. In der Saison 2024/25 soll das Stadion ausgebaut und die Kapazität fast verdoppelt werden.

Posen

Am besten ist Lech Posen als der frühere Verein von Robert Lewandowski bekannt. Der amtierende polnische Meister bietet jedoch noch mehr an. So konnte man im Herbst die Gruppenphase der UEFA Conference League überstehen und trifft im Sechzehntelfinale auf Bodo/Glimt. Ein weiterer Höhepunkt ist das Stadion in Posen. Dieses wurde für die Europameisterschaft 2012 komplett renoviert und bietet Platz für 43.000 Fans. Die durchschnittliche Besucherzahl ist mit 20.000 Fans passabel – die Topspiele gegen Legia Warschau und Wisla Krakau sind sogar regelmäßig ausverkauft.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von AC Sparta Praha (@acsparta_cz)

Prag

Südlich von Berlin und Posen findet man in Tschechien Prag. Die Stadt ist nicht nur für die wundervolle Altstadt bekannt, sondern auch für die beiden Fußballvereine Sparta und Slavia Prag. Diese beiden Teams sind große Rivalen und, mit Viktoria Pilsen, die stärksten Vereine im Land. Sparta Prag hält seine Spiele in der Generali Arena ab, welche bereits im Jahr 1917 eröffnet wurde. Seitdem gab es einige Renovierungen, wobei die Letzte im Jahr 1994 war. Bereits seit 14 Jahren gibt es Pläne für einen Neubau, diese wurde bisher verworfen. Dadurch hat das Stadion einen alten und romantischen Charme, welcher einen Besuch interessant macht. Das Stadion von Slavia Prag besitzt dagegen ein modernes Gefühl. Dieses wurde erst im Jahr 2008 eröffnet und bietet Platz für 20.000 Zuschauer. Derzeit ist man ebenfalls unangefochtener Tabellenführer in der tschechischen Liga.

Wien

Wer nach Wien fährt, um Fußball zu schauen, der muss keine neue Sprache lernen. Die Erwartungen sollten jedoch reduziert werden. Wer an Rapid und Austria Wien denkt, der denkt an die alten Zeiten, in denen man mit österreichischen Legenden international für Aufsehen sorgte. Diese Zeiten sind lange vorbei. Während sich Rapid von einer Krise zur nächsten schleppt, klagt die Austria über große finanzielle Schwierigkeiten. In der vergangenen Saison konnte der Lizenzentzug nur knapp abgewendet werden. Was sich sehen lassen kann, sind die beiden Stadien. Beide wurden erst vor einigen Jahren neu gebaut oder renoviert. Besonders bei Rapid in Wien Hütteldorf darf man sich über 90 Minuten eine hervorragende Stimmung erwarten. In Wien gibt es für die Groundhopper weitere spannende Stadien von kleinen Vereinen. Eines davon ist die Hohe Warte von First Vienna. Dieses hat eine eigene Naturtribüne und bot vor 100 Jahren über 80.000 Menschen Platz. Ebenfalls empfehlenswert ist der Wiener Sport-Club Platz, welcher der älteste noch bespielte Fußballplatz in Österreich ist. In diesem Stadion kann man sich eine ungewöhnlich britische Atmosphäre erwarten.

Man muss nicht gleich nach Belgrad fahren, um ein tolles Fußballerlebnis zu haben – dieses kann man auch in Deutschland, Tschechien, Polen und Österreich finden. Jedes dieser Länder bietet einen eigenen Charme, mit welchem das Stadionerlebnis einzigartig wird. Dabei darf jedoch die Qualität der Spieler nicht überschätzt werden. Obwohl es einige talentierte Spieler gibt, leben die Spiele von der Atmosphäre aus den Rängen.

Schreibe einen Kommentar

 

* *

Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen