Anfang April 2013 tauchten in Fürth Plakate auf, die schmunzeln ließen. Auf sechs Strandliegen waren Handtücher der Bundesligisten Bayern, Schalke, Mainz, Dortmund, HSV und Freiburg ausgebreitet. Das erinnerte an die Strände von Mallorca oder Antalya, wo deutsche Touristen mit ihren Handtüchern gerne markieren, was vermeintlich ihnen gehört und sie keineswegs bereit sind zu teilen. In Fürth, seit neun Monaten erstmals in der Klubgeschichte in der Bundesliga dabei und sportlich einigermaßen überfordert, griff man das Klischee auf und überspitzte es mit der selbstironischen Überschrift: „Wenig Spaß und anstrengende Gäste. Nächstes Jahr fahren wir woanders hin.“
Die ungewöhnliche Kampagne der sechs Spieltage vor Saisonende bereits mehr oder weniger als Absteiger feststehenden Franken ging zurück auf Geschäftsführer Holger Schwiewagner, der gegenüber der Regionalpresse schmunzelnd zugab: „Dass das polarisiert, war uns klar.“ Angesichts der sportlich recht aussichtslosen Lage habe er keine unsinnigen Durchhalteparolen ausgeben wollen, so Schwiewagner. Als Kapitulation, wie Kritiker sagten, wollte er die Plakataktion aber dennoch nicht verstanden wissen. Schwiewagner: „Von Aufgabe lese ich da nix.“ Vielmehr wolle man in Fürth so bald wie möglich einen neuen Anlauf in Richtung Bundesliga nehmen, denn: „Wir fahren zwar woanders hin, aber nicht, um die nächsten zwanzig Jahre da zu bleiben.“
Die Themen der 24. Ausgabe lauten:
• Leitartikel: Wir spielten nur einen Sommer: Eintagsfliegen in Deutschland.
‚The sky is the limit‘, heißt es im Englischen, wenn es um Fußballteams geht, die nach den Sternen greifen. Nicht immer geht das gut, und dann folgt dem Himmelssturm der Absturz. Bis zum Himmel und zurück gilt auch für Vereine wie Blau-Weiß 90 Berlin oder Motor Suhl, für den SSV Ulm 1846 oder den SC Neubrandenburg, die sich bei ihren Ausflügen in die höchste Fußballliga die Flügel verbrannten und zu Eintagsfliegen wurden. Um ihre solitären Erstligaspielzeiten haben sich im Laufe der Jahre einige Legenden gewunden.
• Wappenstreit: Arminia Bielefeld
• Lost Ground: Stadion zur Sonnenblume, SSV Velbert
• Überleben im Turbokapitalismus: Eintracht Trier, VfB Lübeck, SpVgg Bayreuth
• Global Game: Albanien: Abstieg in die Ultra-Welt
• Kleiderkammer: Borussia Mönchengladbach – Farbenspiele
• Kunstrasen: Kali Werra Tiefenort
• Jays Corner: Camp Municipal de Fútbol Nou Sardenya, Spanien
• International 1: Fußball in Luxemburg: Ein richtungsweisendes Jahr
• International 2: Frauenfußball
• … sowie die üblichen Rubriken wie Weltfußball/Fußballwelt, Willmanns Kolumne, Wappenstube, Früher war alles besser, Abstauber, FANekdoten, Singing Area, Unverzichtbares Wissen, Diegolan, Buchmacher, Klartext, Stimme aus dem Kuchenblock etc.
Das Heft umfasst 100 vollfarbige Seiten im großen A4-Format.
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