Die Bundesliga-Saison geht mit großen Schritten zu Ende und mit ihr auch die Zeit des Fieberns und des Hoffens auf die letzten wichtigen Punkte. Was bietet sich da besser an, als den Blick noch einmal auf die spektakulärsten und eindrucksvollsten Stadien zu werfen, die die Fußballlandschaft in Deutschland zu bieten hat. Ob die größte Arena im ganzen Land oder das Stadion mit der besten Atmosphäre selbst beim Kreisligaspiel – verschiedene Schauplätze können aus unterschiedlichsten Gründen einen besonderen Reiz haben. Im Folgenden werden ein paar dieser Arenen und ihre Besonderheiten vorgestellt.
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Mit über 81 Tausend Plätzen ist der Signal Iduna Park, ehemals das Westfalenstadion, in Dortmund die Arena, welche bei Fußballspielen die meisten Zuschauer fassen kann. Es wurde im April 1974 eröffnet und beheimatet Borussia Dortmund. Kaum ein Stadion in Deutschland hat eine vergleichbare Stimmung, der Signal Iduna Park fasst auf der legendären Südtribüne die meisten Stehplätze in ganz Deutschland, sodass es oftmals den Fans vorkommt, als würde eine ganze schwarz-gelbe Wand hinter der Mannschaft stehen – Choreos inklusive. Der Signal Iduna Park ist dabei eine wahre Traditions-Arena und befindet sich direkt angrenzend an die frühere Spielstätte des Vereins, das Stadion Rote Erde. Während der Sommerpause finden hier Kinovorführungen statt, zudem wird jedes Semester die Auftaktveranstaltung der Erstsemester der TU Dortmund hier abgehalten.
Die älteste Fußballarena in Deutschland ist das Weserstadion in Bremen. Es kann auf eine Geschichte seit dem Jahre 1909 zurückblicken und ist damit momentan eines von nur zehn deutschen Arenen, die älter sind als 100 Jahre. Das Weserstadion wurde in dieser Zeit oft umgebaut sowie erweitert und viele unterschiedliche Veranstaltungen haben in ihm ihre Heimat gefunden. Mit dem Umbau 2009 wurde es ein reines Fußballstadion, seit 1930 trägt hier der SV Werder Bremen seine Spiele aus. Damit ist es eines der beiden Austragungsorte des ewigen Duells der Bundesliga, dem Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV. Kein Spiel gab es häufiger und kaum ein anderes löst jedes Mal soviel Trubel aus. Auf dem Platz sind die beiden spinnefeind und doch können sie auch nicht ohneeinander.
In einer Liste von faszinierenden Fußballstadien darf natürlich das Stadion an der Lohmühle des VfB Lübeck nicht fehlen. Der traditionelle Club, der aktuell in der Regionalliga spielt, kann auf eine lebhafte Fancommunity vertrauen, die die Arena regelmäßig zum Kochen bringt, das ist bekannt. Was aber nur Kenner und wahre Fans wissen: Der Vfb Lübeck hatte einst einen berühmten Stadion-Sponsor. Niemand geringeres als der Online Poker Riese PokerStars setzte sich das Ziel, dem Club zu helfen und ihn auf dem Weg bis in die Bundesliga zu fördern. Das Ziel wurde zwar nicht erreicht, das prominente Sponsoring brachte dem Verein aber trotzdem einiges an Aufmerksamkeit ein und sorgte kurzzeitig dafür, dass die legendäre Arena einen Namenssponsor erhielt.
Eine besonders eindrucksvolle Optik und zugleich die wechselhafteste Geschichte in Deutschland besitzt das Berliner Olympiastadion. Erbaut für die Olympischen Sommerspiele 1936 verfügt es im Vergleich zu heutigen Arenen über eine Besonderheit, nämlich eine große Öffnung in der Westseite, das Marathontor. Eindrucksvoll fällt auch die offene Außenfassade auf, die durch zahlreiche Steinsäulen unterbrochen sowie mit einem Rundgang auf zwei Etagen ausgestattet ist. Damit erinnert sie an ein klassisches Amphitheater. Der Umbau zu Beginn des neuen Jahrtausends gestaltete sich als sehr schwierig, da viele Unterlagen aus der Bauzeit verschwunden waren und beispielsweise die Statik vollständig neu berechnet werden musste. Zudem gab es diverse Auflagen seitens Denkmalschutzes, aber auch von Seiten des Berliner Senats. So war bis zum Schluss der Umbauarbeiten die blaue Farbe der Laufbahn um das Spielfeld ein Streitpunkt zwischen Architekten und Auftraggebern. Angelegt aus Solidarität mit der Hertha BSC entsprach das Blau ganz und gar nicht den ästhetischen Vorstellungen der Architekten.
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Man kann vom FC Bayern halten, was man möchte, aber der 27-fache Bundesligameister besitzt ein wunderschönes Stadion, objektiv gesprochen vermutlich sogar das Schönste in Deutschland. Die schneeweiße Allianz-Arena, deren Fassade allerdings durch ein LED System der Firma Philipps in 16 Millionen verschiedenen Farben leuchten kann, ist dadurch von außen aber auch von innen spektakulär. Sie fasst nur wenige Tausend Fans weniger als der Signal Iduna Park in Dortmund und ist damit das Stadion mit den zweit-meisten Plätzen in Deutschland. Es wurde erst 2005 eröffnet und lässt mit seiner imposanten Erscheinung ein wenig vergessen, wie es zuvor um die Münchner bestellt war. Der Vorgänger war das Münchner Olypmpiastadion gewesen, welches, 1972 erbaut, eine Rasenheizung und eine revolutionäre Zeltdachkonstruktion besaß. Leider überspannte diese bloß die Heimtribüne und ließ so die gesamte Gegentribüne unüberdacht. Das war bei schlechtem Wetter wahrlich keine Freude und so war die Allianz-Arena mit ihrem weitreichenden Dach ein angenehmes Upgrade.
Deutschland besitzt ein paar der schönsten und spektakulärsten Fußballstadien weltweit. Darunter finden sich sowohl klassische und vollrenovierte sowie brandneue und futuristische Fußballschlösser. Doch eine Arena ist immer nur so toll, wie ihre Fans und so bietet die Fußballnation auch noch viele andere unscheinbare Stadien, die allerdings durch ihre einmalige Atmosphäre zu Orten werden, wo Fußballgeschichte und -geschichten geschrieben werden.
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