Der Fußballbuchartist Ronny Reng hat mal eben ein wunderbar unterhaltendes Buch über die Bundesliga und einen ihrer alten Helden aus dem Hut gezaubert.
Eine Rezension von Frank Willmann
Der Held trägt den Namen Heinz Höher und war neben seiner balltretenden Tätigkeit als Spieler auch in anderen Geschäftsbereichen der großen Geldmaschine Bundesliga tätig. Lange Zeit trainierte er die Mannschaften von Bochum, Duisburg und Nürnberg. Später ist er als Sportdirektor und Scout tätig. Ein Mann von der Straße. Einer, der lieber Bier als Schampus trinkt und eine Menge schräge, ergreifende, halbseidene und dramatische Erinnerungen an 50 Jahre Bundesliga erfahren hat. Reng ist ein Meister der menschelnden Fußballgeschichte. Das hat er in seinem Enkebuch, sowie dem großartigen Werk Der Traumhüter einschlägig bewiesen. Es erklärt uns nicht philosophisch die Welt, er erzählt die Geschichten des kleinen Mannes der nach oben kommt, er erzählt sie für kleine Leute, ja er berauscht seine Leser.
Darum darf er sich Bestsellerautor nennen, weil er den Geschmack der lesekundigen, fußballguckenden Massen hervorragend trifft. Nicht umsonst hat er sich eine Figur aus der zweiten Reihe ausgesucht. Das ist ergreifend, mit einem leichten Hang zum Pathos, manchmal stellt man sich den Autor vor, wie er vor Rührung weinend in seinen PC dichtet. Doch Reng ist immer nah am Mann, Höher erscheint als eine fein beschriebene Figur im Sportbizz, eine Gestalt, in deren Rolle Millionen Fans auf ihrer Couch gern schlüpfen würden.
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