Jens Fuge liefert mit Chemisches Element – Meine 45 Jahre in Leipzig-Leutzsch ein tiefgehendes und persönliches Buch über seine jahrzehntelange Verbindung mit der BSG Chemie Leipzig. Das Werk ist nicht nur eine Autobiografie, sondern auch eine lebendige Chronik der Fankultur und Vereinsgeschichte dieses traditionsreichen ostdeutschen Fußballclubs.
Der Autor vermischt Erinnerungen, Vereinsgeschichte und Fankultur
Das Buch umfasst 288 Seiten und ist eine Mischung aus persönlichen Erinnerungen, Vereinsgeschichte und Fußballkultur. Fuge erzählt von seinen Erlebnissen als Fan, Herausgeber des Chemie-Fanzines, Präsidiumsmitglied und Museumsdirektor des Vereins. Dabei gewährt er tiefe Einblicke in die Höhen und Tiefen des Vereins, die Herausforderungen nach der Wende und die leidenschaftliche Anhängerschaft, die Chemie Leipzig ausmacht.
„Gleichzeitig sollten aber alle aufwachen, die es noch nicht sind, und gemeinsam gegen die zunehmende Überwachung und das augenscheinliche Ungleichgewicht in der Gefahreneinschätzung gegenüber Fußballfans opponieren. Die Gefahr, dass hier eine Randgruppe kreiert und zur Aufrüstung der Überwachungs- und Sanktionsmaßnahmen missbraucht wird, ist greifbar und muss bekämpft werden.“
Jens Fuge einst im Interview
Jens Fuge ist ein erfahrener Journalist, Autor und Verleger, der sich intensiv mit der ostdeutschen Fußballkultur und Zeitgeschichte befasst. Er wurde 1964 in Leipzig geboren und wuchs in Leutzsch auf – einem Stadtteil, der untrennbar mit der BSG Chemie Leipzig verbunden ist. Seine Leidenschaft für den Verein entwickelte sich bereits in jungen Jahren, als er regelmäßig die Spiele besuchte.
Seine Schilderungen beginnen dementsprechend in den 1970er Jahren, als er als junger Fan die Spiele besuchte, und reichen bis in die Gegenwart. Besonders eindrucksvoll sind die Abschnitte, in denen er die schwierigen Phasen nach der Wiedervereinigung Deutschlands beschreibt. Der Verein musste sich gegen wirtschaftliche und sportliche Widrigkeiten behaupten, doch die Fans blieben Chemie Leipzig treu.
Bereits in den 1980er Jahren gründete er das Fanzine Leutzscher Fußballwoche, das sich kritisch mit der Situation des Vereins und der DDR-Fußballlandschaft auseinandersetzte. Auch nach der Wende blieb Fuge Chemie Leipzig eng verbunden – sowohl als Chronist als auch in verschiedenen Funktionen innerhalb des Vereins, etwa als Präsidiumsmitglied und Leiter des Vereinsmuseums.

Fuge schreibt in einem lebendigen, humorvollen Stil, der die Begeisterung für den Verein spürbar macht. Er nutzt Anekdoten, persönliche Erlebnisse und Hintergrundwissen, um die Geschichte nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam zu gestalten. Seine Erzählweise spricht sowohl langjährige Fans als auch Neulinge an, die sich für ostdeutsche Fußballgeschichte interessieren.
Für wen ist das Buch?
Das Buch richtet sich in erster Linie an Fans der BSG Chemie Leipzig, bietet aber auch für Fußballhistoriker und Kulturinteressierte spannende Einblicke. Es zeigt, wie eng Fußball mit gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen verknüpft ist – insbesondere im Osten Deutschlands.
Eine Hommage an die BSG Chemie Leipzig
Chemisches Element ist mehr als eine Biografie – es ist eine leidenschaftliche Hommage an die BSG Chemie Leipzig und deren einzigartige Fanbasis. Jens Fuge gelingt es, die bewegte Geschichte des Vereins mit persönlicher Note zu erzählen, ohne dabei nostalgisch zu verklären. Wer sich für Fußball abseits des Mainstreams interessiert oder die Leipziger Fußballszene besser verstehen möchte, findet in diesem Buch eine fesselnde Lektüre.