Der Roman ‚Alle Böcke beißen‘ spielt im Köln Mitte der 90er Jahre, zu einer Zeit, in der ‚ran‘ und die Champions League noch keine Zeit hatten, die Fußballwelt nachhaltig zu verändern. Der Protagonist des Fußballkrimis heißt Klaus Vogel, ist Langzeitstudent und Dauerkarteninhaber beim 1. FC Köln. Als eines Morgens im Gebüsch des Geißbockheims eine schwer verletzte Spielerfrau gefunden wird, entwickeln Vogel und seine Freunde ein ganz eigenes Gespür für den Kriminalfall. Bei ihren Recherchen auf eigene Faust decken sie dabei ein dichtes Geflecht des Kölner Klüngels auf.
Eine Rezension von Ingo Braun
In 19 Kapiteln findet sich alles, was ein klassischer Kriminalroman braucht: Intrigen, geheime Machenschaften, Affären, Eifersucht, unfähige Polizeibeamte und Brauereien, die ihr Bier panschen, sofern man Kölsch als solches bezeichnen möchte. Dass der Autor weiß, was einen Kriminalroman für einfach gestrickte Fußballfans interessant macht, beweist er bereits zu Beginn, als er seine Hauptfigur unbemerkt von den anderen Zuschauern seine Freundin mitten im Stehplatzblock des Müngersdorfer Stadions poppen lässt, während der FC auf dem Rasen einem Heimsieg entgegen spielt. Auf die genaueren Umstände gehe ich mal nicht ein, aber wer so viel Männerphantasie gleich im ersten Kapitel wahr werden lässt, hat es einfach verdient, dass man sich näher mit seinem Roman beschäftigt.
Der Roman hält seine Spannung vor allem durch die allmähliche Entwicklung des chaotischen Studenten Klaus Vogel aufrecht und das Ende verläuft so gar nicht wie klassische Kriminalromane. Eine unterhaltsame und witzige Lektüre, die vor allem FC-Fans gut gefallen dürfte, samt den Verschwörungstheorien zwischen Funktionären, Spielern, Fans und dem benachbarten Chemiegiganten.
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