Dietrich Schulze-Marmeling hat schon mehrfach ganz große Bücher zur Fußballhistorie vorgelegt. Auch mit seiner Guaradiola-Biografie setzt er erneut Maßstäbe, die sämtliche Machwerke der Guardiola-Forschung vor Neid, Scham und Bedeutungslosigkeit erblassen lassen.
Eine Rezension von Frank Willmann
Dietrich Schulze-Marmeling zeichnet ein sehr genaues Bild des Meisters vom Lande. Der kam aus kleinen Verhältnissen, familiär gedüngt vom katalanischen Freiheitsdrang. Dank großer Lehrer wie Johan Cruyff, wuchs er zu einem grandiosen Trainer heran, der den Fußball revolutionieren half. Neben der schnöden Kickerei interessierte sich Guardiola schon immer für Kunst und Politik. Der Mensch Guardiola wird uns im Buch primanahe gebracht, plötzlich beginnen wir die Zusammenhänge seines Wirkens, seine Fußball-Wissenschaft zu verstehen. Mit vielen Zitaten von Wegbegleitern angereichert, liest sich das Buch sehr spannend. Die Gründe für seinen Machtantritt bei Bayern werden in mehreren Kapiteln beleuchtet, für den Leser finden sich einige neue, interessante Perspektiven. Ein schlaues Buch über einen Trainer, der das ganze System Bayern München umkrempeln wird. Schaun wir mal, noch steht er am Anfang.
Pepe ist von ganz oben gekommen und nun beim FCB abgestiegen. Das tat er bescheiden und ernsthaft zugleich, allein diese Tatsache besänftigt mich ein wenig. Wie sonst kann sich ein Feingeist mit Gestalten wie Beckenbauer, Hoeneß oder Sammer tummeln?
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