Am Dienstag hatte der Postbote dann auch gleich noch ein weiteres Paket mit dabei. Darin verpackt war die DVD mit dem Titel Ayaktakımı, die nun ebenfalls endlich den Weg ins Lager gefunden hat. In dem Dokumentarfilm geht es um die türkische Fankultur, die seit Jahren gegen den rein kapitalorientierten Fußball und staatliche Repression ankämpfen muss. So stehen zum Beispiel die Mitglieder der Beşiktaş-Fangruppe ‚Çarsı‘ wegen des ‚versuchten Umsturz des Staates‘ vor Gericht.
In Ayaktakımı wird der Zuschauer mit auf die Tribünen von Istanbul bis Diyarbakır genommen und erfährt viel über den Antrieb aber auch die vielen Probleme der türkischen Fans. Zu den staatlichen Repressionen gehört unter anderem die Fankarte Passolig. Im Gegensatz zu ähnlichen Fankarten im europäischen Ausland ist diese jedoch gleichzeitig eine Kreditkarte der regierungsnahen Bank aktıfbank, die mit den Fußballeinnahmen zu reichsten Bank der Türkei aufsteigen möchte.
Ansonsten spiegeln sich natürlich alle politischen Konflikte auch im Fußball wieder und die vor einem Jahr noch gänzlich unbekannte kurdische Gruppe Barikat Amedspor rückte in den Fokus der Öffentlichkeit, als 30 ihrer Mitglieder wegen der Parole „Die Kinder sollen nicht sterben, sie sollen zum Spiel gehen!“ verhaftet und wegen ‚Staatsverrat‘ sowie ‚Unterstützung einer terroristischen Vereinigung‘ angeklagt wurden.
Schreibe einen Kommentar