‚Auf dem Acker‘ beschreibt sich selbst als fiktiver Hooligan-Roman. Fiktiv ist dabei wohl nur der Verlauf der Geschichte, denn beim Lesen wird schnell klar, dass hier ein Insider mit Hang zum Detail am Werk war. Wer bei ‚Auf dem Acker‘ jedoch eine Aneinanderreihung der härtesten und besten Acker-Fights erwartet, wird beim Lesen nicht so ganz auf seinen Geschmack kommen. Die Story ist viel subtiler als der Titel anfangs erwarten lässt und das weiß durchaus zu gefallen.
Eine Rezension von Ingo Braun
Matze studiert Jura in Frankfurt und lebt von seinen Geschäften rund um die Türsteherei. In seiner Freizeit geht er mit seinen Kumpels Steve dem Druffie und Frank dem Fascho als Hooligan zum Kräftemessen auf den Acker oder zieht mit Enes dem Penis und Kroaten-Tomi durchs Frankfurter Bahnhofsviertel. Dabei hält auch die berühmte St. Tropez Bar Einzug ins Buch. Unterhaltsam sind auch die Erlebnisse als Türsteher in einem Frankfurter Club und die unwissenden Barbaren die nicht aus Hessen stammen, lernen beim Lesen sogar noch etwas über hessisches Kulturgut wie Apfelwein oder Handkäs mit Musik.
Der Autor offenbart in seiner Geschichte eine ordentliche Portion Witz und Humor, aber geht auch mit dem angebrachten Ernst Szenetypisches an. Dabei umschreibt er ziemlich deutlich, was bei den Beteiligten vor und während eines Kampfes vorgeht und was viele Teilnehmer an solchen Fights an eben jenen Begegnungen reizt. Und das man eben nicht immer gewinnt und auch mal auf die Fresse bekommt. Er zeigt auch auf welche Konflikte mit Familie, Freundin oder auch im Beruf durch ein Doppelleben entstehen können. ‚Auf dem Acker‘ ist eine gelungene Mischung aus alledem und in der Form bisher einzigartig. Auch wenn mir persönlich das Ende der Geschichte viel zu theatralisch rüberkommt, aber ein Roman braucht eben seinen Knaller zum Schluss. Trotz oder gerade wegen dieses Mankos ist ‚Auf dem Acker‘ von der ersten bis zur letzten Seite ein wirklich lesenswertes Stück Fußballfanliteratur. Darauf genehmige ich mir einen ‚Pangalaktischen Donnergurgler‘.
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