Hendrik Torfmann stellt beim letzten Familienurlaub in den Alpen fest, dass er außer der Autobahn kaum etwas von der Strecke zwischen Nord- und Süddeutschland gesehen hat. Wieder zuhause keimt in ihm die Idee zu einer für ihn ungewöhnlichen Tour; Deutschland vom südlichsten Punkt in Bayern bis zur nördlichsten Spitze der Republik auf der Insel Sylt mit dem Rad zu durchqueren. Seine Frau hält es zuerst für eine Schnapsidee, doch einmal von der Idee besessen, lässt diese ihn nicht mehr los.
Eine Rezension von Ingo Braun
Im Frühjahr 2011 startet der Mittvierziger seine Reise vom Haldenwanger Eck nahe Oberstdorf in Richtung Norden. Jeder macht irgendwann eine Reise, die ihm mehr bedeutet als allen anderen und so sind es gerade die persönlichen Ansichten und Erfahrungen die er von Land und Leuten beim Radeln durch die Republik erhält, die das Buch für Freunde der Reiseliteratur interessant machen. Zu den Erzählungen gehört eine ordentliche Portion norddeutschen Humors mit denen der Hobbyradler die Erlebnisse seines 14-tägigen Trips untermalt. Vor allem das Weißbier scheint es dem Nordlicht dabei angetan zu haben, wird dieses doch ausgiebig getestet.
‚Deutschland der Länge nach‘ hat zwar überhaupt nix mit Fußball zu tun, bietet aber kurzweilige Unterhaltung der anderen Art, ist der Trolsen Verlag doch sonst eher für Übersetzungen britischer Hooligan-Lektüre bekannt. Ich finde das Buch als Anreiz für eigene Unternehmungen ganz inspirierend. Eine mehrwöchige Groundhopping-Tour mit dem Rad durch Deutschland hat auch noch keiner gemacht.