Kamen zuletzt einige Verlage mit der Bearbeitung meiner Bestellungen kaum hinterher, so sieht dies bei den Machern von ‚Anstoß in Baku’ wesentlich besser aus. Punktgenau traf die Lieferung heute bei mir im Lager ein und so konnten bereits die ersten Exemplare verpackt und weitergeschickt werden.
Am morgigen Tag stellt mir dann UPS endlich die nächsten Exemplare von ‚Schwarzer Hals Gelbe Zähne Band 2’ zu, so dass vor dem Wochenende der Stau bei den offenen Bestellungen gelöst werden kann. Aber zurück zur ersten Neuerscheinungen des Jahres und einer zweiten Leseprobe:
Bereits vor dem ersten Ballkontakt gibt es bei Dinamo ein Spruchband: ‚Adi Mutu, die P.C.H. ist mir dir!’ soll dem Kokser in London Mut machen. Dann startet sie, die erwartet große Sonntagabendderbyshow. Mit dem Einlauf der Teams präsentieren beide Fanblöcke ihre Choreographien. Bei Dinamo besteht diese aus einer riesigen Blockfahne, auf die eine Festung gemalt ist, die von einem rapidlogoförmigen Schild geschützt wird. Eine dinamo-rote Mittelalterkanone durchschlägt das Schutzschild natürlich. Über der Blockfahne prangt das an Stangen zum Hochhalten befestigte Spruchband ‚Heute zerstören wir euch!’, dazu sind beidseitig des Hauptmotivs als Einfassung unzählige kleine rot-weiße Schwenkfähnchen platziert. Auf der gegenüberliegenden Seite wartet man, bis die Spieler im Mittelkreis in Position gelaufen sind und sich alle einigermaßen an der Aktion im Gästeblock sattgesehen haben. Zur Überbrückung reicht eine stadionweite Schalparade dicke aus, dann werden weinrote und weiße Papptafeln präsentiert, die über die gesamte Breite des Hintertorbereiches das Wort ‚Nord’ ergeben. Am oberen Blockrand dazu noch über einzelne Doppelhalter der Schriftzug ‚Autentic’, in den Außenblöcken links und rechts je zwei Ziffern des Gründungsjahres der Nordterrasse (1996), und am Zaun zum Innenraum die Nachricht ‚Authentizität führt zu Ruhm, ihr fehlen zu überflüssigen Klonen!’ Auch wenn bei den Tafeln nach außen hin ein paar helfende Hände fehlen, so lässt sich auch dieses Intro als äußerst gelungen bewerten.
Was beide Seiten in den kommenden Minuten akustisch bieten, ist einfach nur Perle. Ich stehe genau vor dem mit dem ‚Nuova Guardia Away’-Lappen beflaggten Block (weitere Hauptfahnen: Brigate, Supras, Dinamo Colentina), der von einem etwa 35jährige Capo befehligt wird. Schon kurz nach dem Auftakt ist drüben bei den Granatroten das erste Spruchband zu sehen. Ihm sollen noch etliche folgen, wobei sich Dinamo die Mühe macht, jedes einzelne zu kontern. Dafür wird immer auf dasselbe System zurückgegriffen, nämlich ein Text, der sinngemäß nichts anderes aussagt als ‚Dies ist eure 1., 2., …, 6. Lüge’.
Auf dem Rasen geht es ähnlich stürmisch zu, und an der Seitenlinie wird innerhalb der Coachingzone ordentlich gerudert. Zu Rapid hat es in jüngster Vergangenheit mit den Zwillingen Arman und Artavazd Karamjan von Pjunik Eriwan ja die beiden ersten Armenier der Divizia verschlagen. Darüber hinaus steht in der Elf von Mäzen George Copos (erfolgreich in Wirtschaft und Politik) in Person von Marian Aliuţă der ehemals bestverdienende Spieler der Liga, welcher über den Umweg Electromagnetica von Steaua hierher gewechselt war. Einige Experten dürften sicher auch Sabin Ilie kennen, den kleinen Bruder von Adrian, der mal für Energie Cottbus gekickt hat, bis er im Brandenburgischen von der Polente besoffen hinterm Lenkrad erwischt wurde. Auf der anderen Seite bleibt nicht soviel Zeit für Biographisches, der erste Wechsel erfolgt bereits nach 14 Minuten: verletzungsbedingt muss Mărgăritescu raus, Alistar dafür rein. Kein guter Start, bedenkt man die Bedeutung der Partie, entscheidet doch deren Ausgang höchstwahrscheinlich darüber, ob die Titelverteidigung diese Saison an der Sos. Ştefan cel Mare überhaupt noch Thema bleibt.
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