Ja, Fußballfreunde, die Welt ist schlecht. Überall lauern Bösewichter, um aus unserem Lieblingsspiel Profit zu schlagen. Ob es nun gierige Spieler samt Beraterpack, Vereinsfunktionäre oder DFBlinge sind. Alles ein Gesocks, immer mit den Grabschfingern an unserem Sparstrumpf. Denn nur Bares zählt in unserer Welt und öffnet die Vorhalle zum Paradies.
Eine Rezension von Frank Willmann
Declan Hill hat sich die Mühe gemacht aufzulisten, wer, wann, wo, wie und warum Spiele verschiebt und verkauft. Was er als globalen Skandal bezeichnet, empfinden andere Mitbürger als längst etablierten Zustand. Auch wenn Hill auf dem Coverfoto, seinen abgehangenen Fernsehauftritten und seiner Website ziemlich eitel und aufgeblasen rüberkommt, muss man ihm doch Fleiß, Praxisnähe und Sportsgeist attestieren. Er scheint wirklich jemand zu sein, der ‚seinen’ Fußball liebt, immerhin hat er ihn seit der Jugendzeit gelebt und gespielt. Das kann man nicht von jedem Enthüllungsfreak behaupten. Sein Buch liest sich anfangs spannend, um dann mehr und mehr öder zu werden. Da noch ein Häppchen Beschiss, hier ein Löffel Korruption, dort ne Pipette Schwarzgeld. Mann, wir leben im Kapitalismus, da ist jedes Mittel Recht, um an die Kohle der Anderen zu kommen. Leider fehlen auch Appelle an die Fanbasis, der Autor geht offensichtlich davon aus, das System würde sich irgendwann selbst regulieren.
Declan Hill „zeigt was die Leute wollen“, vermittelt uns sein Verlag auf dem Cover. Was sollen sie schon wollen? Die üblichen dummen Streiche der Reichen.