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Vor wenigen Tagen erreichte mit der Erstausgabe von Vernatsch eine ganz neue Groundhopping-Lektüre das Lager. Die Autoren waren für die Berichte ihres Heftes viel in der Welt unterwegs. Vor allem in Indien und im südöstlichen Teil Asiens hielten sie sich lange auf. Und bevor es nun auf die nächste Reise geht, stand mit Can einer der Autoren für einige Fragen zur Verfügung.

Hallo Can, die Erstausgabe Eures Groundhopping-Magazins ‚Vernatsch‘ ist fertig. Was erwartet den Leser in Eurem Heft?

Reise- und Fußballberichte aus den unterschiedlichsten Ecken dieser Erde. Dazu gesellen sich unzählige, satte Fotos, sodass sich die Bestellung auch für Lesefaule lohnt.

Gibt es Besonderheiten bei der Fankultur in Indien?

Vernatsch 1 Ich würde gar nicht unbedingt behaupten, dass es in Indien eine Fankultur gibt. Es gibt zwar Fußballfans, aber ihnen kann meiner Beobachtung nach – noch – keine eigenständige Kultur zugesprochen werden. Außerdem ist eine Entkoppelung von traditionellen und kulturellen Manifestationen im Subkontinent Indien wenn überhaupt nur begrenzt zu beobachten, weswegen der Bedarf eines unverbindlichen Identitätsangebots gar nicht vorhanden ist. Das war hierzulande zu Beginn des 19. Jahrhunderts gänzlich anders, als nachkriegszeitliche Orientierungslosigkeit jenes Bedürfnis zusätzlich verstärkten.

Wie ist bei Euch die Idee für ein eigenes Groundhopping-Heft entstanden?

Seit meinem Auslandssemester in Buenos Aires im Frühjahr 2016 habe ich Artikel über Fußballspiele geschrieben und damals auf einem Blog veröffentlicht. Letztendlich ein eigenes Fanzine rausbringen zu wollen, lag wohl vor allem an der positiven Resonanz und an einem Geistesblitz.

Was treibt Dich eigentlich an, Deine Wochenenden in Flugzeugen und Bahnen zu verbringen, um irgendwo auf der Welt ein Fußballspiel zu sehen?

Oberflächlich betrachtet zunächst einmal das Interesse an bunten, lauten und unterschiedlichen Fankulturen, dann die große Freude am Reisen und zu guter Letzt der Spaß am Breitensport Fußball. Tiefgründiger möchte ich aber hinzufügen, dass ich persönlich eine innere Motivation empfinde, aus der Masse herauszustechen. Die Lyrik von Bastian Sobtzick ‚Versauert weiter an eurem schalen Wein. Den ihr Leben nennt – ich schenk‘ euch gerne ein!‘ trifft dabei den Nagel auf den Kopf.

Welche Fanszenen haben Dich bisher nachhaltig beeindruckt?

Definitiv die Fanszenen des südamerikanischen Kontinents. Eine Leidenschaft, eine Selbstverständlichkeit, wie ich sie sonst noch nirgends erlebt habe. Dort wirkt das Kurvengeschehen noch ungezähmt und frei.

Wie sieht für Dich das perfekte Stadion aus?

Man müsste das Bild eines reinen Fußballstadions zeichnen, bei dem die Natur kurz vor der Rückeroberung verranzter Tribünen steht.

Welche Stadien oder auch Regionen willst Du unbedingt noch bereisen?

Den Norden Südamerikas.

Wenn Du etwas am heutigen Fußball ändern könntest, was wäre das?

Eine Antwort auf diese Frage wäre so surreal, dass ich ihr aus dem Weg gehen möchte. Letztendlich hätte auch ich härter und vehementer gegen die Entwicklung vorgehen sollen, die den auskommerzialisierten Fußball in seiner heutigen Art so widerlich und grotesk erscheinen lässt.

Welche anderen Magazine würdest Du empfehlen und warum? Gibt es vielleicht auch Bücher zum Thema, die Du gerne gelesen hast?

Die Fanzinelandschaft, wie sie in Deutschland seit Jahren existiert, ist weltweit einzigartig. Diesbezüglich dürfen wir uns wirklich glücklich schätzen. Vor allem dann, wenn Sprachkünstler wie Martin Czikowski – bspw. mit Im Norden des Südens – Teil dessen sind.

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