Der Freitagnachmittag wurde für eine Tour nach Leipzig genutzt, um neben älteren Ausgaben von 45 Grad und Erlebnis Fußball auch ein neues Buch in Empfang zu nehmen. Dabei handelt es sich um Stadionrebellen – Eine Geschichte der italienischen Ultrabewegung. Dieses Werk, welches von Pierluigi Spagnolo geschrieben und später von Kai Tippmann ins Deutsche übersetzt wurde, gibt einen Einblick in die Geschichte des italienischen Fußballs und die dazugehörige Ultra-Bewegung des Landes.
In dem Buch geht der Autor auf die Suche nach dem Auslöser für die Begeisterung der Tifosi. Es ist angereichert mit Geschichten, Fotos sowie Zitaten von Experten als auch Szene-Vertretern. Dabei kann gut nachvollzogen werden, warum die Gruppe oftmals wichtiger ist als das eigentliche Spiel. Es gibt Einblicke in die Repressionen und deren Ursachen, die Politik, die Sonderzügen oder auch die Freundschaften. Es dürfte somit ein besonderes Werk sein, bei dem die Leser einen Überblick über die Fankultur des Stiefelstaats erhalten. Zwei kurze Auszüge:
„Die Fossa dei Leoni vom AC Milan, gegründet im November 1968, wird gemeinhin als erste italienische Ultragruppe angesehen. Die Gruppe begann, die Spiele vom Aufgang 18 aus zu verfolgen und so zierte ihr erstes Banner auch die ‚Rampa 18‘. Heute entspricht das dem zweiten Aufgang im Oberrang der Gegengerade.“
„In der ersten Hälfte der Neunzigerjahre durchlebte die Welt des italienischen Fußballs eine Veränderung, die sie für immer prägen würde. Wir schreiben das Jahr 1993: Das Pay-TV wird geboren. Ein Spiel konnte man jetzt gegen Zahlung eines Abonnements live und exklusiv im Fernsehen verfolgen.“
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