Mit dem Jottwede janz weit draußen sein – Ein Blick in die Groundhopping-Reihe

Durch | 13. Februar 2025

Die Fanzine-Reihe ‚Jottwede‘ hat sich seit ihrer ersten Ausgabe 2014 zu einem festen Bestandteil der deutschen Fußball-Fanzine-Kultur entwickelt. Aus der Fanszene des 1. FC Union Berlin hervorgegangen, bietet das Fanzine eine einzigartige Perspektive auf das Thema Groundhopping und Fußballreisen abseits der großen Ligen und Stadien. Mit authentischen Berichten und einer besonderen Liebe zum Detail nimmt das ‚Jottwede‘ seine Leser mit auf Reisen zu den abgelegenen Orten des internationalen Fußballs und gibt tiefgehende Einblicke in die Kultur und das Leben jenseits des Spielfelds.

Die Geschichte und der Stil von ‚Jottwede‘

Jottwede 1 Von Anfang an verfolgt ‚Jottwede‘ das Ziel, den Fußballfan über die normalen Stadien und Spiele hinauszuführen. Die erste Ausgabe, die 2014 veröffentlicht wurde und den Untertitel ‚Perspektivwechsel‘ erhielt, hatte mit einhundert Seiten bereits eine bemerkenswerte Tiefe. Die Berichte führten den Leser durch Länder wie Griechenland, Russland, Österreich, Ungarn und viele weitere osteuropäische Staaten. Besonders auffällig war die Betonung der Reiseerlebnisse und der interkulturellen Begegnungen, die den Autoren in ihrer Zeit als Groundhopper begegneten. So wurde etwa von einer Reise in die Türkei berichtet, bei der die Autoren von den dortigen Ultras in Izmir herzlich empfangen und sogar eingeladen wurden, in deren Gruppenräumen zu übernachten.

„Ein Fanzine, welches nicht plump daherkommt und bei dem der Fokus auch viel auf das Erlebte gerichtet ist. Auch der Preis und die Seitenzahl stimmen vollends überein. Ich muss sagen, dass die Macher dieses Heftes wussten, was sie taten.“

kopane.de zur Erstausgabe vom ‚Jottwede‘

In den folgenden Ausgaben setzte sich der Fanzine-Autorengruppenkreis mit weiteren, teils abgelegenen und unbekannteren Ländern auseinander. In der sechsten Ausgabe von „Jottwede“ wurde ein umfassender Bericht über Reisen nach Italien, Argentinien, Kolumbien, Ecuador, Chile und Usbekistan präsentiert, wobei der Fokus nicht nur auf den Spielen, sondern auch auf den gesellschaftlichen Aspekten und der Fankultur in den jeweiligen Ländern lag. Es war ein klarer Trend erkennbar: „Jottwede“ wollte mehr bieten als nur nüchterne Spielberichte. Der Fanzine-Werkstoff vereinte Kultur, Gesellschaft und vor allem die Leidenschaft des Fußballs.

„Gerade letztere Reise in den Iran offenbart Eindrücke in ein oftmals verteufeltes Land und seine Kultur. Es macht einfach Freude, von der Gastfreundlichkeit und dem Alltag der Menschen zu lesen sowie etwas über Regionen abseits der Hauptstadt zu erfahren. Auch das Aschura-Fest erhielt einen extra Erklärbär-Kasten, danke für diesen Exkurs! Mit dem Besuch des Teheran-Derbys zwischen Esteghlal und Persepolis wird der Ausflug astrein abgerundet.“

stadionvoyeur.de zur neunten Ausgabe

Die aktuelle Ausgabe: Jottwede Nummer 11

Jottwede 11 Die elfte Ausgabe von ‚Jottwede‘ – veröffentlicht im Sommer 2024 – setzt diesen Trend fort. In dieser Ausgabe, die 128 farbige Seiten umfasst, widmet sich das Fanzine noch intensiver den weniger beachteten Regionen und Kulturkreisen. Die Autoren reisen durch 14 Länder, darunter Polen, Litauen, Tschechien, Serbien und Israel, und berichten von Fußballerlebnissen, die sowohl aus der Perspektive der Fans als auch aus der kulturellen Ebene heraus sehr spannend und oft auch herausfordernd sind. Dabei geht es nicht nur um die Spiele an sich, sondern auch um die lokalen Gepflogenheiten, die sozialen Strukturen und die persönlichen Begegnungen der Autoren.

Das Besondere an dieser Ausgabe ist die Weiterentwicklung des Formats: Die Seiten sind nicht nur farbig und hochwertig gestaltet, sondern jedes einzelne Berichtstück ist mit Bildern und Karten versehen, die die Reisestrecken und die Geschichten der Autorinnen und Autoren visuell untermalen. Der Leser kann sich so noch intensiver in die Berichte hineinversetzen und bekommt das Gefühl, selbst Teil dieser Reisen zu sein.

Einblick in die Fankultur und authentische Reiseberichte

Die Grundidee, das Fußballerlebnis mit kulturellen und sozialen Erfahrungen zu verbinden, zieht sich durch alle Ausgaben. Auch in der elften Ausgabe kommt dieses Konzept erneut zur Geltung. Neben den klassischen Stadionberichten finden sich immer wieder spannende Einblicke in die Fankultur und das Leben in den von den Autoren besuchten Städten. Besonders die Geschichten aus den osteuropäischen und baltischen Ländern bieten eine interessante Perspektive auf die teils rauere, aber auch leidenschaftlichere Fankultur abseits der Mainstream-Fußballwelt.

Die Berichterstattung geht dabei über das übliche Maß hinaus. Es wird nicht nur über den Ablauf von Spielen oder das Stadionerlebnis berichtet, sondern auch über die Atmosphäre, die Menschen, die Besonderheiten und Herausforderungen, denen die Autoren während ihrer Reisen begegnen. Ob es nun um die Besonderheiten eines Fußballspiels in Kasachstan geht, die schwierige Anreise zu einem match in einem kleinen polnischen Dorf oder die Erlebnisse mit lokalen Fans in Serbien: ‚Jottwede‘ ist immer darauf bedacht, den Leser an den Erlebnissen und Eindrücken teilhaben zu lassen.

Einzigartiges Layout und die Qualität des Fanzines

Ein weiteres Markenzeichen von ‚Jottwede‘ ist die herausragende Qualität der Produktion. Die Ausgaben erscheinen in einem handlichen DIN-A5-Format und zeichnen sich durch ein ansprechendes und modernes Layout aus. Die farbigen Seiten und die professionellen Fotografien vermitteln das Gefühl, dass jede Ausgabe mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail erstellt wurde. Dies zeigt sich besonders in der achten und neuesten Ausgabe (Nr. 11), die mit noch mehr Illustrationen, Karten und ausführlichen Bildstrecken versehen ist, um den Berichtsstoff visuell zu unterstützen und dem Leser eine noch tiefere Erfahrung zu ermöglichen.

Reisen, Fankultur und Leidenschaft werden vereint

‚Jottwede‘ ist mehr als nur ein weiteres Fanzine. Es ist ein tiefgehender Blick auf den internationalen Fußball jenseits der großen Ligen und auf die faszinierenden Geschichten, die sich in den Stadien der abgelegenen und wenig beachteten Orte abspielen. Die Reihe vereint Reisen, Kultur, Fankultur und Leidenschaft in einer Art und Weise, die es den Lesern ermöglicht, die Fußballwelt von einer ganz anderen Seite zu erleben.

Für alle Fans des Groundhoppings und diejenigen, die sich für die vielfältigen Kulturen und Geschichten hinter dem Fußball interessieren, ist ‚Jottwede‘ eine unverzichtbare Lektüre. Die elfte Ausgabe setzt diesen Erfolg fort und stellt sicher, dass das Fanzine seinen Platz in der Szene behaupten wird. Es bleibt spannend, welche Geschichten in zukünftigen Ausgaben erzählt werden.

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